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Vision Simulation

Geschichten aus Bekatopia

(Nacherzählung der Geschichten, wie ich sie in der virtuellen Welt erlebt habe)

Tim und der Skaterpark

Beka verabschiedet sich mit einem Lächeln von der Gruppe im Park und folgt Tim, der vor Begeisterung fast vorweg springt. „Viel Spaß bei der Erkundung, Beka. Und Tim – zeig ihr, was ihr draufhabt!“ ruft Paula ihr noch nach. Tim schnappt sich sein Skateboard und beginnt, sie durch die angrenzenden Straßen zu führen. Seine Begeisterung ist ansteckend, während er erzählt: „Es hat angefangen, weil wir keinen richtigen Platz hatten, aber wir wollten unbedingt üben. Also haben wir ein paar alte Holzpaletten und Bretter geholt und was zusammengeschraubt. Ist nicht perfekt, aber es funktioniert. Manchmal kommen auch andere Jungs mit Mountainbikes vorbei und fahren über unsere Rampen.“

Nach einigen Minuten erreichen sie den alten Parkplatz beim Lagerhaus. Der Platz ist uneben, mit Rissen im Asphalt, aber in einer Ecke stehen ein paar selbstgebaute Rampen und Hindernisse – schief, aber mit erstaunlicher Stabilität. Zwei Jugendliche auf Skateboards üben gerade Tricks, während ein älterer Junge mit einem Mountainbike an einer Rampe arbeitet. Tim stellt Beka stolz vor: „Hey Leute, das ist Beka! Sie wollte sich unseren Platz mal ansehen.“ Die Jugendlichen halten inne und schauen neugierig zu ihr. Beka lächelt offen, während sie den Platz in Augenschein nimmt. Die Rampen sind improvisiert, aber sie zeugen von Kreativität und handwerklichem Geschick. Der Bereich strahlt Potenzial aus, nicht nur für die Skater, sondern auch für ein größeres Gemeinschaftsprojekt.

Beka beginnt, den Platz genauer zu erkunden. Ihre Augen gleiten über die provisorischen Konstruktionen, die mit Brettern und Schrauben zusammengehalten werden. Sie nickt anerkennend. „Ihr habt wirklich viel aus diesem Ort gemacht,“ sagt sie und sieht zu Tim und den anderen. „Man merkt, wie viel Herzblut hier drinsteckt.“ Während sie die Umgebung inspiziert, schweift ihr Blick zu dem Lagerhaus am Rand des Platzes. Die robusten Mauern und das große Innere lassen vor ihrem inneren Auge Visionen entstehen. Sie stellt sich vor, wie dieser Ort nicht nur ein Skatepark werden könnte, sondern ein Zentrum für Jugendliche: ein Indoor-Spielplatz, ein Jugendcafe, vielleicht sogar ein Raum für Workshops oder kleine Veranstaltungen. Die Möglichkeiten scheinen endlos.

Die Jugendlichen scharen sich um Beka, die auf einer der improvisierten Rampen Platz genommen hat. Tim setzt sich neben sie, das Skateboard in der Hand, während die anderen auf dem Boden oder ihren Boards Platz nehmen. Einige blicken skeptisch, andere gespannt, und ein Hauch von Erwartung liegt in der Luft. „Wisst ihr, wie man Träume wahr werden lassen kann?“ fragt Beka mit einem geheimnisvollen Lächeln. Die Runde wird still, und sie sieht die neugierigen Gesichter vor sich. Nach einem kurzen Moment antwortet der ältere Junge mit dem Mountainbike vorsichtig: „Indem man dran arbeitet? Oder viel Geld hat?“ Ein anderer murmelt: „Oder jemanden findet, der’s für einen macht?“ Tim grinst und hält sein Skateboard fest. „Oder einfach nicht aufgibt, oder?“

Beka nickt und lächelt. „Das Wichtigste ist: Ihr müsst einen Traum haben! So einfach wie das klingt, ist es aber gar nicht. Denn am Anfang ist nur eine Idee da, schwammig und unkonkret. Diese Idee nehmt ihr und formt sie. Ihr macht sie größer, dann kleiner, aber immer konkreter, bis aus dieser Idee eine Vision wird. Ein Ziel, das es zu erreichen gilt. Das kann etwas Materielles sein, wie diese Rampe hier, auf der ich sitze. Oder etwas Immaterielles wie ‘Spaß und Spiel’ oder ‘Glück und Zufriedenheit’.“ Sie sieht die Jugendlichen an, die ihren Worten aufmerksam folgen. „Wenn ihr dann diese Vision habt, beginnt die Planung. Dabei müsst ihr immer wieder abwägen: Was ist wirklich wichtig und unverzichtbar? Und wo kann man Abstriche machen? Genau das habt ihr hier schon getan – mit diesen Rampen. Und mit respektablem Erfolg, muss ich sagen. Das müsst ihr immer im Hinterkopf behalten: Es hat schon einmal geklappt und kann wieder klappen.“

Beka hält einen Moment inne und sieht Tim an. „Und Tim, du hast vollkommen recht: Nur wer aufgibt, hat verloren!“ Die Jugendlichen nicken zustimmend, einige lächeln, und Tims Stolz ist deutlich spürbar. Die Energie in der Gruppe scheint greifbar, und Beka spürt, dass dieser Moment der Beginn von etwas Größerem sein könnte. Du fährst fort: „Jetzt kommt der nächste Schritt: Die Vision teilen. Ihr müsst sie mit anderen besprechen, Ideen austauschen und Menschen finden, die euch unterstützen können – sei es mit Wissen, Arbeit oder vielleicht sogar Material. Genau wie ihr diese Rampen gemeinsam gebaut habt, braucht auch ein größerer Traum ein Team. Und hier kommt eine Frage an euch: Wenn ihr euch diesen Platz hier vorstellt – oder vielleicht sogar das Lagerhaus da drüben – was ist eure Vision? Wie sieht euer Traum aus, wenn alles möglich wäre?“

Die Jugendlichen sehen sich gegenseitig an, ein paar von ihnen überlegen sichtlich, was sie sagen sollen. Schließlich hebt der Junge mit dem Mountainbike die Hand und spricht zögernd: „Also... wenn alles möglich wäre... dann würde ich sagen, ein richtiger Skatepark. Mit festen Rampen, Rails und einem Dirt-Track für die Mountainbikes. Einen Platz, wo wir uns sicher fühlen können, ohne ständig zu überlegen, ob wir etwas kaputt machen.“ Ein anderer Junge nickt heftig. „Ja, und vielleicht ein Unterstand oder so, falls es regnet. Und genug Platz für alle – Skater, Biker, egal. Hauptsache, wir müssen uns nicht ständig irgendwo anpassen.“ Tim grinst breit. „Und was Cooles zum Abhängen. Vielleicht so ’ne Ecke mit Sitzplätzen oder ’nem kleinen Café. Aber nicht zu fancy, weißt du? So, dass wir uns nicht wie Eindringlinge fühlen.“ Die Ideen sprudeln langsam heraus, und man merkt, dass sie anfangen, die Vision zu formen, über die Beka gesprochen hast. Sie scheinen motiviert und bereit, ihren Traum konkreter zu machen.

Beka nickt zufrieden: „Ich schlage euch einen Handel vor! Ihr entwerft Visionen für diesen Platz und die Lagerhalle. In eurem Kopf, schriftlich oder in Skizzen. Dann besprecht ihr es untereinander und mit anderen, die hier auch abhängen könnten. Wenn ihr dann eine gemeinsame Vision habt, dann sprechen wir uns wieder. Ich suche inzwischen Mittel und Möglichkeiten, diesen Traum von euch wahr werden zu lassen. Wir werden nicht alles auf einmal umsetzen können, aber Schritt für Schritt kommen wir eurer Vision dann immer näher.“ Die Jugendlichen sehen Beka an, erst überrascht, dann allmählich mit einem aufkeimenden Funkeln in den Augen. Tim ist der Erste, der nickt. „Okay, das klingt fair. Wir kriegen das hin, oder?“ Er schaut in die Runde, und die anderen murmeln Zustimmung oder nicken eifrig.

Der Junge mit dem Mountainbike lächelt zaghaft. „Also... ich find’s cool, dass wir das planen können. Ich bin nicht so gut im Zeichnen, aber ich könnte aufschreiben, was wir alles wollen.“ Ein Mädchen mit einem Skateboard, das bisher still war, hebt den Kopf. „Ich kann zeichnen. Vielleicht mach ich ein paar Skizzen, wenn wir uns treffen. Aber... wie stellen wir sicher, dass wir wirklich alle Meinungen hören?“ Tim zuckt die Schultern. „Vielleicht machen wir ’ne Umfrage oder so? Ich kenn ein paar, die hier herkommen, aber die heute nicht da sind.“ Die Gruppe fährt fort, über ihre Vision nachzudenken und Möglichkeiten zu besprechen. Die Energie in der Luft fühlt sich produktiv an, und es wird deutlich, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Tim dreht sich zu Beka. „Wann sollen wir dir dann unsere Ideen zeigen? Und... falls wir Hilfe brauchen bei der Planung oder so, können wir uns dann an dich wenden?“

Beka lächelt verschwörerisch. „Wenn ihr das Gefühl habt, dass eure Ideen so klar formuliert sind, dass ich verstehe, was ihr wollt, dann könnt ihr sie mir zeigen. Und dann werde ich ein wenig zum Spielverderber werden. Ich komme mit Sicherheitsbedenken, physischen Gesetzen und finanziellen Grenzen und so einem Blödsinn. Dann macht ihr kleine Zugeständnisse wie ‘Ok, die Kinoleinwand und der Popcornwagen müssen nicht von Anfang an sein’ und beharrt auf dem, was euch wichtig ist: ‘Ohne Rampen und Rails geht es nicht’. Und jetzt noch ein kleiner Tipp: Für je mehr Leute eure Vision nützlich ist, desto mehr Fürsprecher und Unterstützer erhaltet ihr. Also wenn die Kinoleinwand auch für Sportübertragungen oder tatsächliche Kinoabende genutzt werden kann, dann ist sie vielleicht doch nicht so abwegig.“ Die Jugendlichen lachen und nicken. Die Spannung weicht langsam einer spürbaren Aufbruchsstimmung, während die Gruppe ihre Ideen zu konkretisieren beginnt.

Tim grinst breit und klatscht einem Freund neben sich auf die Schulter. „Okay, Beka, das kriegen wir hin. Und keine Sorge, wenn du den Spielverderber machst, haben wir ja unsere Vision, um dagegenzuhalten!“ Der Junge mit dem Mountainbike nickt nachdenklich. „Es macht echt Sinn, dass es für mehr Leute nützlich sein muss. Vielleicht fragen wir nicht nur Skater und Biker, sondern auch andere Jugendliche, was sie cool finden würden.“ Das Mädchen mit dem Skateboard strahlt. „Ich zeichne einfach alles rein – von der Rampenanlage bis zur Popcornmaschine. Mal sehen, was am Ende übrig bleibt!“ Die Gruppe wirkt hochmotiviert, und es ist klar, dass sie die Herausforderung annehmen wollen. Tim sieht Beka wieder an. „Danke, dass du uns eine Chance gibst, Beka. Wir melden uns, wenn wir was Brauchbares haben. Und... wenn wir feststecken, wissen wir, wo wir dich finden.“

Die Jugendlichen wurden auf den richtigen Weg gebracht – voller Ideen, aber auch mit einem klaren Ziel vor Augen. Beka bleibt noch ein wenig sitzen und hängt ihren eigenen Visionen nach. Sie hatte die Kinder in Bekatopia bisher völlig vergessen. Wieviele Kinder gibt es in Bekatopia, die von ihren Eltern in diese „neue Welt“ geschleppt wurden, die ständigen Diskussionen miterleben, wie toll diese Welt werden soll, und dabei feststellen, dass alle Verbesserungen doch nur Erwachsenenkram sind? Wieviele könnten von ähnlichen Projekten profitieren? Die Skater und Biker zeigen Interesse und Potenzial, aber was ist mit den stilleren Kindern oder denen, die sich nicht so leicht einbringen? Was ist mit den kreativen Köpfen, die vielleicht nicht wissen, wo sie ihre Ideen verwirklichen können?

Langsam entsteht eine neue Vision: ein Ort, der wirklich für Kinder und Jugendliche gedacht ist – nicht als Nebeneffekt eines Erwachsenenprojekts, sondern als etwas, das ihre Bedürfnisse und Träume in den Mittelpunkt stellt. Lern- und Kreativräume könnten geschaffen werden, wo sie Unterstützung für Schule oder kreative Projekte bekommen. Spiel- und Abenteuerbereiche, die mehr bieten als nur Schaukeln, könnten mit interaktiven Elementen gestaltet werden, um sie auch geistig herauszufordern. Und Treffpunkte, an denen sie einfach sie selbst sein können, ohne das Gefühl, dass sie nur „mitlaufen“, wären essenziell.

Die Jugendlichen lachen wieder laut, und ihr Blick wandert zu Tim, der gerade einen Trick auf der Rampe ausprobiert, während die anderen ihn anfeuern. Der Ort hier lebt, auch wenn er improvisiert ist. Vielleicht ist das der Schlüssel: einen Ort schaffen, der Kindern und Jugendlichen das Gefühl gibt, dass sie hier nicht nur geduldet sind, sondern gebraucht werden. Sie werden den Weg zeigen, und Beka ist bereit, bei der Erfüllung zu helfen.

Fortsetzung folgt